Bienen retten

Bienenretter:in werden

Am 20. Mai ist Weltbienentag. Die UN hat diesen Tag ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung der Bienen und ihren dramatischen Rückgang aufmerksam zu machen. Rund 80 % (!) der globalen Nutz- und Wildpflanzen sind von ihrer Bestäubung abhängig. Keine Bienen, keine Nahrung. Wildbienen und Honigbienen sind außerdem ein wichtiger Bestandteil bei der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, der Reinigung von Gewässern und des Erhalts der Artenvielfalt in unserem Ökosystem. 


Bienenretter:in werden

Bienenvölker legen bis zu 100.000 Flugkilometer für ein Kilo Honig zurück. Das ist eine ganze Menge. Wenn dann das Nahrungsangebot für die gestreiften Insekten nicht ausreicht, sieht es schlecht aus. Zum Glück kann wirklich jede:r kinderleicht ein:e Bienenretter:in werden:


  1. Kaufe biologische Lebensmittel aus nachhaltiger Landwirtschaft ein.
    Ein wichtiger Faktor für das Artensterben sind die schädlichen Pestizide und Pflanzenschutzmittel, die bei konventioneller Landwirtschaft genutzt werden. Wer zusätzlich regional und saisonal einkauft, kann sich sicher sein, dass keine riesigen Monokultur- und Gewächshausanlagen unterstützt werden.

  1. Sag ja zu Unordnung und wilden Ecken.
    Hecken, begrünte Häuser und heimische Sträucher dienen den kleinen Fliegern als Rückzugsort. Auch Totholz und Laubhaufen kannst du ruhig eine Zeit lang liegen lassen. Eine zu aufgeräumte Landschaft sorgt nur für weitere Artenverluste.

    Tipp: Du musst nicht gleich alles wuchern lassen, ein blühender Balkonkasten oder ein wildwachsender Grünstreifen ist besser als keiner. 

  1. Pflanze vielfältige Blumen und Kräuter an.
    Am besten suchst du dir sowohl Früh- als auch Spätblüher aus, damit das ganze Jahr über Nektar & Pollen verfügbar sind. Zu den bienenfreundlichen Küchenkräutern zählen vor allem Thymian, Oregano, Pfefferminze und Salbei, die auch auf einem kleinen Balkon Platz finden.

  1. Anlegen von natürlichen oder künstlichen Nisthilfen.
    Neben Insektenhotels solltest du für Wildbienen einen möglichst sonnigen Bereich des Gartens freilassen und nicht bepflanzen. Etwa 75 % der Wildbienen brüten nämlich im Boden. Auch ein kleiner Haufen mit lehmigem Sand sowie eine Wasserschale kommt Bienen auch als Baumaterial zugute.

  1. Verzichte auf Pestizide und Pflanzenschutzmittel im Garten.
    Auch Torf ist ein absolutes No-Go - wir brauchen unsere Moore. Wer umweltfreundlich düngen möchte, kann eine Brennnesseljauche mit Regenwasser herstellen.

  1. Reduziere unnötige Lichtquellen.
    Nachtaktive Insekten leiden unter der steigenden Lichtverschmutzung. Wenn die Nachtschicht der Bestäuber beginnt, werden sie durch künstliches Licht angelockt und ihr Orientierungssystem wird gestört. Häufig endet es im Tod durch Verbrennungen oder sie werden zur Beute ihrer Gegner. Auch wenn Bienen nicht nachtaktiv sind, hat sich gezeigt, dass die Lichtverschmutzung ihre Bestäubungsleistung um über 60 % verringert.

    Solltest du Licht anmachen, achte darauf, keine Lebensräume wie Bäume und Sträucher auszuleuchten, nutze LED-Lampen mit geringem UV-Anteil (unter 3000 K) und abgeschirmte Leuchten mit geschlossenem Gehäuse. 

Honigbienen vs. Wildbienen

Während Honigbienen hauptsächlich in ihren Bienenstöcken leben und Teil eines bis zu 50.000 Mitglieder großen Volkes sind, sind Wildbienen eher Einzelgänger. Als Blütenbestäuber haben Sie einen riesigen Wert für den Menschen und die Natur. Während Honigbienen den Nektar verschiedenster Blumen suchen, sind Wildbienen wie Hummeln und Holzbienen eher Spezialisten.



Schon gewusst?

Nach Vorgabe des Lebensmittelrechts muss auf jeden Honig das entsprechende Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sein. Bis dahin ist garantiert, dass der Honig seine spezifischen Eigenschaften behält. ABER: Honig verdirbt eigentlich nicht, sondern lässt sich fast unbegrenzt lagern. Grund dafür ist der Zucker, der das im Honig enthaltene Wasser bindet und verhindert, dass sich Mikroorganismen bilden. Säuren und Enzyme verhindern, dass sich Bakterien und Pilze entwickeln können. 


Die Kristallisation von Honig ist von seinem Anteil an Fructose, Glucose und Wasser abhängig. Bei einem hohen Anteil an Traubenzucker bildet der Honig schnell Kristalle und wird fest. Blütenhonig besitzt in der Regel einen höheren Anteil an Traubenzucker und kristallisiert schneller.

 

Was tun wir auf dem Schneebergerhof?

Um die Biodiversität noch weiter zu fördern, haben wir in diesem Jahr unseren Feldern einen neuen Rahmen gegeben – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Rundherum lassen Beerensträucher uns nicht nur in Erinnerungen an den Sommer schwelgen, sondern sind auch Magnete für Bienen und Hummeln.
Unsere Streuobstwiesen tragen ebenfalls zur Biodiversität bei. In einem alten Streuobstbaum finden bis zu 1.000 Tier- und Insektenarten ein Zuhause. Deshalb pflanzen wir aktuell über 800 neue Streuobstbäume.

 

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